Eisspeicherheizung

Eisspeicherheizungen sind technologisch innovative erneuerbare Wärmequellen. Zentraler Baustein des Heizsystems ist der Eisspeicher, eine im Erdboden vergrabene Zisterne. Ein Wärmetauschersystem entzieht dem flüssigen Wasser in dem Eisspeicher Wärmeenergie, die über eine Wärmepumpe verdichtet wird. Beim Gefrieren des Wassers (Phasenwechsel) wird dieselbe Wärmemenge frei, die benötigt wird, um Wasser von 0 auf 80 Grad zu erhitzen. Der Prozess ist umkehrbar, so dass über Solar-Luftabsorber Wärmeenergie aus der Umgebungsluft eingelagert werden kann.

Definition

Die Eisspeicherheizung ist eine erweiterte Form der Sole-Wasser-Wärmepumpen.
Grundsätzlich ist die Eisspeicherheizung für alle Haustypen geeignet. Für den Eisspeicher muss lediglich ausreichend Platz im Boden zur Verfügung stehen. Die Eisspeicherheizung wird oftmals in Kombination mit einer Solarthermieanlage betrieben.

Funktion

Ein Eisspeicher nutzt die sogenannte Kristallisationswärme zur Gewinnung von Energie. Diese Wärme wird freigesetzt, wenn Wasser den Aggregatzustand von flüssig nach fest wechselt (Phasenwechsel).
Der Eisspeicher besteht aus einer Zisterne, die unter der Erdoberfläche vergraben wird. In der Zisterne befinden sich große Spiralen aus Rohrleitungen, in denen eine frostsichere Flüssigkeit zirkuliert. Der Eisspeicher wird mit Wasser gefüllt. Zusätzlich werden zwei Wärmetauscher und eine Sole-Wasser-Wärmepumpe installiert.
Die Wärmepumpe entzieht dem Eisspeicher die Energie. Dadurch gefriert das Wasser. Im ersten Wärmetauscher (Entzugswärmetauscher) wird die Energie in Wärmeenergie umgewandelt. Der zweite Wärmetauscher (Regenerationswärmetauscher) sorgt dafür, dass der Eisspeicher sich durch Zuführung von Energie immer wieder erwärmt und das Eis schmilzt. Dazu stehen verschiedene Energiequellen zur Verfügung: Solarthermie, Erdwärme oder Umwelteinflüsse (z.B. warmer Regen). Somit kann dann durch die Wärmepumpe wieder Energie entzogen und in Heizwärme umgewandelt werden.
Der Eisspeicher kann im Sommer auch als Kältequelle genutzt werden, indem kaltes Wasser aus dem Eisspeicher durch das Heizsystem gepumpt wird.

Förderung

Für die Umstellung auf eine Heizungsanlage mit erneuerbaren Energien oder die Optimierung des Heizsystems kann bei Einhaltung festgelegter Kriterien ein staatlicher Investitionszuschuss über das Marktanreizprogramm (MAP) der BAFA beantragt werden. Weiterhin gewährt dieses Programm auch Unternehmen und Kommunen Zuschüsse. Eine Eisspeicherheizung als Gesamtsystem wird allerdings derzeit nicht gefördert. Einzelne Bestandteile, wie die Solarthermieanlage und die Wärmepumpen, können eine Förderung erhalten.