02.03.2020

Quartierskonzept in Sothel gestartet

Der Landkreis Rotenburg (Wümme) verfolgt mit dem Quartierskonzept das Ziel, zu prüfen, ob die Klimaschutzziele 2050 schon heute in Sothel zu erreichen sind. Am 24. Februar fand die Auftaktveranstaltung im Gasthaus "Zur grünen Eiche" in Sothel statt. Neben vielen Sotheler Bürgerinnen und Bürger verfolgte der Landrat Herrmann Luttmann mit großem Interesse den von Treurat und Partner geführten Workshop.

Sothel nimmt den Klimaschutz in Bürgerhand – Auftaktveranstaltung des Quartierskonzeptes war ein voller Erfolg

Am Abend des 24. Februar 2020 haben sich mehr als 80 Sotheler BürgerInnen im „Gasthaus Zur grünen Eiche“ versammelt, um am ersten Workshop des nun gestarteten Quartierskonzeptes teilzunehmen. Mit dem Projekt möchte der Landkreis aufzeigen, dass es möglich ist, die ambitionierten Klimaschutzziele 2050 in einem Ort wie Sothel zu erreichen.

Das Konzept wurde vom Klimaschutzmanagement des Landkreises initiiert, wird von der Treurat und Partner Unternehmensberatungsgesellschaft aus Kiel erstellt und hat das Ziel, eine Handlungsgrundlage für mehr Klimaschutz im Ort zu schaffen.

Vorreiter der Energiewende im Landkreis

Landrat Luttmann eröffnete die Veranstaltung. Er merkte an, „Sothel hat die große Chance, Vorreiter der Energiewende im Landkreis und vielleicht sogar ganz Niedersachsen zu werden“. Sothel sei bereits heute energetisch sehr gut aufgestellt, die Stromerzeugung mithilfe erneuerbarer Energien, wie Wind, Biogas und Sonnen-energie übersteige schon jetzt, zumindest in der Summe, den örtlichen Bedarf. Neben dem Stromsektor werden während der Projektlaufzeit vor allem die Wärmever-sorgung, die Sanierungsmöglichkeiten des Gebäudebestandes und Perspektiven der zukunftsfähigen Mobilität für Jung und Alt betrachtet.

Zukunftsfähigkeit Sothels

Die Zukunftsfähigkeit des Ortes hat Ortsbürgermeister Günter Bassen im Blick. In der außergewöhnlichen Gemeinschaft zwischen den BürgerInnen innerhalb des Ortes sieht er die große Chance, auch im Bereich Klimaschutz etwas zu bewegen.

Hohe Beteiligung am Projekt wichtig

Dass das Thema Klimaschutz im ländlichen Raum angekommen ist, ließ sich an der hohen Beteiligung in der Auftaktveranstaltung erkennen. Lediglich 13 Haus-halte des Ortes waren nicht vertreten. Gerrit Müller-Rüster von Treurat und Partner stellte fest, dass so eine hohe Beteiligung der BürgerInnen bei Konzepten dieser Art nicht selbstverständlich sei und dass dadurch sehr detaillierte Ergebnisse zu erwarten seien. Annika Hoffmann und Simon Wobken von Treurat und Partner machten in ihren Vorträgen deutlich, dass die Mitarbeit der Bewohner für erfolgreiches Konzept sehr wichtig sei. Um beispielsweise die Realisierung einer CO2-neutralen Energieversorgung zu prüfen, müssen die heutigen Energiedaten genauestens aufgenommen werden. Dazu werde der Ort in den nächsten Wochen unter die Lupe genommen und die Sotheler zu Gebäudezustand und Energieverbräuchen befragt. Erst wenn der Ist-Zustand bekannt sei, können Potenziale abgeleitet und Handlungsempfehlungen formuliert werden.

Was passiert in den nächsten Monaten?

In den kommenden Monaten werden weitere Workshops durchgeführt, in denen den BewohnerInnen Sothels aufgezeigt wird, wie sie den Zustand ihres Gebäudes energetisch und wirtschaftlich sinnvoll verbessern können und welche Fördermittel für Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung stehen.

Parallel wird das bestehende Energiesystem analysiert und Zukunftsszenarien entwickelt. Dazu wird das Planungsteam von der Ramboll Deutschland GmbH unterstützt, die jahrzehntelange internationale Erfahrung im Bereich erneuerbarer Energieversorgung vorweisen können.

Ergebnisse

Zwischenergebnisse und nützliche Hinweise für die Bewohner werden auf der Projekthomepage www.mitmachwärme.de unter dem Projekt „Sothel“ veröffentlicht.

Projektförderung

Das Konzept wird durch das KfW-Programm „Energetische Stadtsanierung – Zuschüsse für integrierte Quartierskonzepte und Sanierungsmanager“ (Programm-nummer 432) sowie aus Mitteln des Landes Niedersachsen gefördert.